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Kongress 'Erzählen - Zuhören - Verbinden' 2025

Internationale Tage des Erzählens an der Nahe

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Arbeitsgemeinschaft

Die Kunst des Erzählens: Von Märchen zur Neurowissenschaft – Eine interdisziplinäre Reise

Die Brüder Grimm legten im 19. Jahrhundert mit ihrer Märchensammlung den Grundstein für die Erforschung von Volksmärchen und deren kultureller Bedeutung. Ein Jahrhundert später sahen Psychoanalytiker in Märchen kollektive Träume, die tief in der menschlichen Psyche verankerte archetypische Motive offenbaren.
Heute betont Historiker Yuval Noah Harari die Bedeutung gemeinsamer Narrative als evolutionäre Erfolgsfaktoren des Homo sapiens. Kommunikationsneurobiologen untersuchen, wie die Gehirne sich durch Geschichten auf eine „gemeinsame Wellenlänge“ synchronisieren und zeigen so, wie Erzählungen Empathie und Verständnis fördern. Damit erfüllen Narrative in besonderer Weise die Funktion, soziale Bindungen zu stärken und die Kooperation zu fördern.
Der Vortrag schlägt eine Brücke zwischen Kultur- und Naturwissenschaften und zeigt auf, wie Erzählungen – von den Grimms bis zur Neurowissenschaft – unser Selbst- und Gesellschaftsverständnis prägen und unsere evolutionäre Fähigkeit zur Kommunikation und Verbundenheit unterstreichen.

Franz Hütter

Gevelsberg, Nordrhein-Westfalen
Geistes- und Naturwissenschaftler